Dem Sturm ins Auge schauen – Achtsamkeit trainieren ist eine Lebenseinstellung!

Dem Sturm ins Auge schauen – Achtsamkeit trainieren ist eine Lebenseinstellung!

Stephi Straub und Katharina Bernthaler haben für Sie relevante Aspekte aus der Gehirnforschung zusammengefasst und erklären, warum Achtsamkeit auch im Business eine entscheidende Rolle spielt.

Infektionszahlen, neue Mutationen, Lockdown, Homeoffice… diese Tatsachen prägen unseren beruflichen Alltag stärker denn je. Wir sind alle mehr oder weniger persönlich von der Pandemie betroffen. Ganz sicher ist jedoch, dass diese Situation niemanden von uns „kalt“ lässt.

Bewusst oder unbewusst sind wir gezwungen, mit den sich ständig verändernden An- und Herausforderungen möglichst „agil“ umzugehen. Gebetsmühlenartig hören wir, dass wir super flexibel und agil, sprich mit unvorhergesehenen Situationen aktiv umgehen sollen.

Gelernt und Geübt

Das will gelernt und geübt sein, denn Tatsache ist, dass das menschliche Gehirn, genauer gesagt, das limbische System, Veränderungen meist nicht sehr prickelnd findet. Es findet das Leben wesentlich angenehmer, wenn sich nichts ändert. „Hat ja bisher auch gut funktioniert“, meint dieses aus unseren Urzeiten stammende Gehirnareal. Und so ist unser evolutionär etwas jüngere Präfrontale Cortex, der für unsere Handlungssteuerung, die Planung künftiger Handlungen und das Lösen von Problemen anhand bereits gemachter Erfahrungen zuständig ist, meist „zweiter Sieger“.

Die emotionale Bewertung einer Wahrnehmung hat nämlich schon längst stattgefunden. Man könnte meinen, dass unser hochgelobter Verstand unsere emotional getroffenen Entscheidungen nur noch argumentativ untermauert und „verkauft“.

Neben unseren Urinstinkten, die Veränderungen skeptisch prüfen, kommt ein weiterer Aspekt hinzu, der agiles Handeln und rasches Entscheiden erschwert. Nämlich der Faktor Stress, der pandemiebedingt noch verstärkt unsere Entscheidungen automatisch beeinflusst.

Limbisches System schaltet auf „Notfall“: Stress verhindert Denken

Stress aufgrund von Verunsicherung und Druck lösen im limbischen System das Notfall-Programm aus, denn jetzt geht’s offenbar um das nackte Überleben. Das heißt, wir werden hormonell vorbereitet auf Flucht, Erstarren oder Kampf. Da in diesen Situationen Denken eher hinderlich ist, weil es viel zu langsam ist, wird der Präfrontale Cortex mehr oder weniger stillgelegt. Wir haben einen Tunnelblick, reagieren aber blitzschnell, um uns in Sicherheit zu bringen oder die Situation unbeschadet zu überstehen. Ist uns das erfolgreich gelungen, entspannt sich das System wieder und die Stress-Hormone werden abgebaut.

Welche Auswirkungen haben die Erkenntnisse aus der Gehirnforschung auf unseren Arbeitsalltag?

Nun haben wir in unseren Büros keine urzeitlichen Säbelzahntiger, die hinter dem Kopierer lauern, allerdings vielleicht im Homeoffice ab und zu kleine Säbelzahntiger mimenden Nachwuchs der uns zu dem hohen Maß an Veränderung, Unvorhersehbarkeit, Unsicherheit und Stress zusätzlich fordert. Spätestens jetzt schaltet unser Gehirn auf „Notfall“ und Überlebensmodus.

Das bedeutet nichts Gutes für unsere Performance, denn

a) wir reagieren meistens „ferngesteuert“ durch unbewusste Programme

b) wir werden „einfältig“, da sich unser Blick verengt (Tunnelblick), wir vorhandene Komplexitäten, Zusammenhänge ausblenden, nicht mehr klar denken und schon gar nicht mehr für andere Sichtweisen offen sind

c) unser Körper ist durch das häufige Ausschütten von Stresshormonen in (fast) permanenter Alarmbereitschaft

Wie können wir das Auge des Sturms finden und darin verweilen? (Don Joseph Goewey)

Was nun? Die Uhren können wir nicht zurückdrehen, auch die Reduktion von Komplexität ist nur bedingt möglich. Was also können wir – und damit meine ich jeden Einzelnen von uns – tun? Für uns selbst, für unser Team, für unsere MitarbeiterInnen?

Wir können lernen, trotz Chaos und Sturm um uns Ruhe zu bewahren oder uns schneller wieder in einen ruhigen, entspannten Zustand zu bringen. Das führt dazu, dass wir unser Gehirn wieder in sein volles Potenzial bringen und zu AkteurInnen werden, zu GestalterInnen. Da nur einigen von uns diese Fähigkeit natürlich gegeben ist, heißt das für die meisten von uns: Übung. 

Das Key Word dabei ist: Achtsamkeitsübung 

In der Übung machen wir z.B. eine Bewegung so oft, bis diese sich mühelos von selbst macht und uns geradezu automatisch in die Richtung führt, in die wir ‚gehen‘ wollen. Übung ist die Disziplin der Wiederholung. Bei dem Wort Disziplin empfinden allerdings viele Menschen das unangenehme Gefühl von Zwang und Druck. Daher sei hier die Betrachtung von Don Joseph Goewey erwähnt, der zum Thema Disziplin meint: „Disziplin ist einfach, dass wir uns an das erinnern, was wir uns wünschen und dementsprechend durchgängig unsere Wahl treffen.“  So werden wir auf freundliche Weise mit Übung ganz automatisch zu unseren persönlichen Wunscherfüllern!

Go for it: Der erste Schritt zur Achtsamkeit ist gesetzt

Achtsamkeitsübungen sind einfache mentale Techniken, die es uns erlauben eigene Auslöser (Trigger) zu erkennen und unsere eigenen Ressourcen wieder zu entdecken und emotional wahrzunehmen. Sie verhelfen zu einer Geisteshaltung, die ganz dem Augenblick gewidmet ist. Sie lernen Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten.

Die regelmäßigen angewendeten Achtsamkeitsübungen bewirken, dass eine neue Bewusstseinshaltung entsteht. Die urzeitlichen gespeicherten Programme auf ihre mehrspurigen Nervenautobahnen werden durch alternative neue ‚Autobahnen‘ im Gehirn umprogrammiert.

Achtsamkeit ist ein bedeutendes Tool zur Veränderung, um Selbstwahrnehmung zu trainieren und ist Voraussetzung für ein positives Selbstbild und Selbstwirksamkeit.

Achtsamkeitstraining verbessert zwischenmenschliche Beziehungen, entwickelt emotionale Intelligenz, erhöht die Belastbarkeit, fördert Innovation und Kreativität und verbessert das Arbeitsgedächtnis und die Aufmerksamkeit.

Mit gesunder Kommunikation zur inneren Stabilität

So können Ihre MitarbeiterInnen dem alltäglichen Stress standhalten und entwickeln eine innere Haltung, die sie gelassener, entscheidungsfreudiger und selbstbewusster werden lässt.

Damit schaffen sie automatisch eine Rückverbindung zu ihren Ressourcen und inneren positiven Emotionen. Das wirkt beruhigend und verschafft die jetzt so nötige Gelassenheit, um angemessen reagieren zu können.

Drücken Sie Ihre Wertschätzung zu Weihnachten diesmal ganz persönlich mit einem Achtsamkeitstraining für Ihre MitarbeiterInnen aus und schenken Sie Entschleunigung und Entspannung in einer äußerlich sehr ‚unentspannten Zeit‘. Sprechen Sie mich an, wir erstellen das für Sie ideale Trainingsprogramm.

Herzliche Wünsche Ihnen, viel Gesundheit & gute Laune,

Ihre Katharina Bernthaler &

Stephi Straub www.straub.earth

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